Umgebung Quang Ngai

Moinsen,

 

heute mal fast ausgeschlafen, um 8:30 wach gewesen und dann aber erst um 9:30 aufgestanden und fertig gemacht und langsam los.

Eben ums Eck erst mal nen Kaffee. Da war grad einer am Moped waschen und hab  ich gleich gefragt ob ich auch mal kurz den Schlauch haben kann. Fix mal das Fahrrad abgekaerchert, den groebsten Dreck wieder runter. Super. Dann bin ich Richtung NordOst in die Provinz Son My.

Heute mal nicht Kultur sondern harte Geschichte aussn Krieg.

Schon im franzoesischen Krieg ein Zentrum des Widerstands, wurden auch die Amerikaner der Lage in der aufruehrerischen Region nie ganz Herr. Selbst nachdem weite Teile der Landbevoelkerung in "strategische Wehrdoerfer" umgesiedelt und ganze Landstriche zu "free fire zones" erklaert worden waren, blieb die Situation bis aufs Auesserste angespannt. Die zunehmend ratloseren GIs reagierten mit unkontrollierten Massakern in den Doerfern, von denen das in My Lai lediglich die Spitze des Eisberges ist.

Am 16. Maerz 1968 marschierten Soldaten der Charlie Company waehrend eines Routine-Autrags in das Dorf ein und massakrierten mehr als 504 wehrlose Bewohner, fast ausnahmslos Frauen, Kinder und Greise. Die GIs vergewaltigten und verstuemmelten Frauen und junge Maedchen, schlitzten ihnen mit Bajonetten die Scheiden auf und zerschmetterten Babys an den Staemmen von Kokospalmen. Mehr als 100 Menschen trieb man wie Schlachtvieh vor einen Graben und liess sie in Reih und Glied antreten, ehe man sie wahhllos niedermaehte.

Der Vorfall wurde erst ein Jahr spaeter bekannt, als ein "Verraeter" ausplauderte. Unter dem Druck der Presse und der Medien setzte die Armee eine Untersuchungskommision ein, die den Vorfall prombt unter den Tisch kehrte, zumal als immer deutlicher wurde, das My Lai alles andere als ein Einzelfall war.

Leutnant Calley, der von allen Beteiligten als einziger strafrechtlich verfolgt wurde und in erster Instanz noch wegen 22-fachen vorsaetzlichen Mordes zu lebenslaenglich verurteilt worden war, wurde von einem Teil der Oeffentlichkeit zum Maertyrer der gerechten Sache gemacht und auf Betreiben Praesident Nixons begnadigt; er verliess das Militaergefaengnis nach dreieinhalb Jahren als gemachter Mann.

My Lai machte die Schlagzeilen der Weltpresse. Tatsaechlich war es nur eines von vier Doerfern des Distrikts Son My, in dem zur gleichen Zeit Massaker stattfanden.

Da bin ich dann hingefahren. Ist eine Gedenkstaette, da wo das Dorf mal gestanden hat. Gibt dort ein Museeum und alles Parkaehlich angelegt. Wo die Haeuser standen sind Tafeln aufgestellt, wer dort gewohnt hat und wie viele der jeweiligen Familie umgekommen sind. Auch wurde ein Haus wieder aufgebaut, wo man sehen kann wie es damals so war. Oder wo man ein Massengrab gefunden hat. Im Museeum sind sehr viele Original-Aufnahmen ausgestellt und Presseberichte und wer wie beteiligt war. Ein Stueck weiter ist noch die Gedenkstaette von dem grossen Massengrab. Und noch der My Lai Peace Place, das Tor war aber zu.

Nach der schweren Kost bin ich dann noch ein Stueck weiter zum My Khe Strand. Wie immer menschenleer. Aber nicht zugepflastert mit Hotelbunkern. Sehr schoen da. Und ein wenig die Gegend um zu erkundet.

Dann wieder auf den Rueckweg. Und noch mal fix zur Eisdiele von gestern.

Sind noch nicht alle Bilder, das funktioniert mal wieder nicht hier. Mal gucken wie es morgen aussieht.

 

So denn….

 

Und schoenen 3. Advent allen….

 

Kommentare: 0